Der Drache vom Kreuzkofel
Es war einmal ein Drache, der lebte in einer felsigen Höhle im Kreuzkofel. Den Bewohnern des Gadertales machte er schwer zu schaffen, denn sein Maul war so groß und seine Zähne so spitz, dass er Menschen und Vieh auf den Almen spielend auffressen konnte. Jeder, der in seine Nähe kam, verschwand auf Nimmerwiedersehen. Kein Wunder, dass die Leute Angst hatten vor diesem Ungeheuer. Die Hirten trauten sich bald nicht mehr, ihre Tiere auf die Almen zu führen. Als sich die Menschen gar nicht mehr ins Gebirge trauten, kam das Monster zu ihnen hinunter in die Dörfer, durchpflügte Ställe und Stuben und trieb sein Unwesen. Dem edlen Franz auf seinem Schloss in Enneberg kam das Elend der Menschen im Gadertal zu Ohren. Er hatte die beste Armbrust weit und breit, konnte zielen wie kein anderer und vor allem hatte er Mut. Eines Tages machte er sich auf zum Kreuzkofel und fand die Höhle des Untiers. Mit geöffnetem Maul kam es aus seinem Schlupfloch, doch Franz war schneller. Er zielte den Pfeil mitten ins Herz des Monsters. Laut brüllend fiel es in den Abgrund und die Leute im Gadertal waren befreit.